Über das Projekt

Wir führen durch unsere Prozesse, die verschiedenen Phasen des Projektes und geben Einblicke in unsere Ergebnisse. Diese stellen wir unter Output zur freien Verfügung. 

Thematik

Das Projekt „Unlearning Anti-Feminism on TikTok“ nimmt das Phänomen zum Ausgangspunkt, dass sich antifeministische Diskurse aus dem rechten Spektrum zunehmend in Form vermeintlich harmloser Lifestyle-Formate auf der Social Media Plattform TikTok wiederfinden. Es widmet sich den Fragen, wie Jugendliche und junge Erwachsene dieses Phänomen wahrnehmen und wie sie durch präventive Bildungsangebote in ihrer Handlungsfähigkeit gestärkt werden können. 

Forschungsansatz

Zur Beantwortung der Fragen kommt der Design-Based-Research (DBR) Ansatz zum Einsatz, der Forschung und Gestaltung systematisch miteinander verbindet. Zu Beginn finden eine systematische Literaturrecherche und eine explorative Interviewstudie zum Thema statt. Auf der Basis der dadurch herausgearbeiteten Problemdefinition wird ein Workshopkonzept entwickelt, durchgeführt und evaluiert. In interdisziplinär forschend begleiteten Iterationen wird das Konzept mehrmals optimiert. 

Ergebnisse

Aus dem Projekt gehen offene Bildungsmaterialen (OER) sowie empirisch fundierte Handlungsempfehlungen für die Bildungsarbeit im Bereich der politischen Medienbildung hervor. Diese können sowohl in formalen Kontexten wie Schulen oder Hochschulen als auch in non-formalen Kontexten wie Vereinen oder Initiativen zur Förderung eines kritischen Bewusstseins und souveräner Handlungsstrategien im Umgang mit antifeministischen Inhalten und Diskursen auf Social Media genutzt werden. 

Phasen des Projekts

Unsere sechs Projektphasen im Detail:

Phase 1

Goal Setting / Problemdefinition

Die erste Phase zielt darauf ab, die Problemstellung für das Projekt zu definieren und ein Verständnis für die zu untersuchenden Phänomene sowie deren Relevanz für die Zielgruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren zu erlangen.Dafür wurden im Zeitraum von Juni bis August 2024 zu einen der interdisziplinäre Forschungsstand aufgearbeitet und eine literaturbasierte Synopse sowie Cluster im Konnex Antifeminismus und TikTok erstellt. Zum anderen wurden ausgewählte TikToks mit antifeministischen Inhalten analysiert. Ferner wurde eine qualitativ-explorative Interviewstudie mit 16 Personen im Alter zwischen 15 und 22 Jahren durchgeführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.

Phase 2

Conception / Didaktische Konzeption

Ziel der zweiten Phase ist die forschungsbasierte didaktisch-methodische Entwicklung und Konzeption eines präventiven Workshops sowie die Gestaltung offener Bildungsmaterialien (OER) zum Thema Antifeminismus auf Social Media.Die zweite Phase erstreckte sich über den Zeitraum von August bis Oktober 2024. Die aus der ersten Phase gewonnenen Erkenntnisse wurden aufbereitet und innerhalb der Formatentwicklung sowie des Methodensprints für die Konzeption reflektiert. Zudem fand ein interdisziplinärer Workshop mit den Kolleg*innen des Zentrums für Gender Studies (GeStiK) an der Universität zu Köln statt, der dazu diente, die fachlichen Perspektiven im Rahmen der didaktisch-konzeptionellen Arbeit zu erweitern. Außerdem wurde die Begleitforschung für die dritte Projektphase vorbereitet.

Phase 3

Implementation / Erprobung Workshop

Die Erprobung des präventiven Workshops sowie der entwickelten Methoden und Materialien steht im Zentrum der dritten Phase. Der Workshop wurde Mitte Oktober 2024 im Rahmen einer FSJ-Seminarwoche erprobt und forschend begleitet. Zum einen wurde der Workshop teilnehmend beobachtet und am Ende summativ mittels eines Fragebogens evaluiert. Zum anderen wurde im Anschluss an den Workshop mit Teilnehmer*innen eine Gruppendiskussion durchgeführt, im Rahmen derer die Inhalte und der Ablauf des Workshops reflektiert wurden.

Phase 4

Analysis / Analyse und Reflexion

Die vierte Phase zielt darauf ab, das erprobte Workshopkonzept sowie die entwickelten Methoden und Materialien zu analysieren und reflektieren. Die Phase erstreckt sich von November 2024 bis Februar 2025. Dabei werden die erhobenen empirischen Daten aus der ersten und dritten Phase feiner ausgewertet, um weitere Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Workshopkonzepts und der Bildungsmaterialien zu erlangen. Zudem findet ein zweiter Workshop mit den Kolleg*innen des Zentrums für Gender Studies (GeStiK) an der Universität zu Köln statt, um gender- und queer-feministische Themen im Rahmen der didaktisch-methodischen Weiterentwicklung zu reflektieren.

Phase 5

Adaptation / Weiterentwicklung

Die didaktisch-methodische Weiterentwicklung des Workshops steht im Zentrum der fünften Phase. Im Zeitraum Februar bis April 2025 werden das Konzept und die Materialien überarbeitet, wobei die empirischen Erkenntnisse den beiden Erhebungen (Interviewstudie und Begleitforschung) berücksichtigt werden. Überdies werden Handlungsempfehlungen zur präventiven Bildungsarbeit für Multiplikator*innen erarbeitet.

Phase 6

Renewed Implementation / Erneute Durchführung

In der sechsten Phase, die sich von April bis Mai 2025 erstreckt, wird der präventive Workshop erneut durchgeführt und evaluiert. Durch die erneute Evaluation wird die Qualität des entwickelten didaktischen Konzepts, der Materialien und der Handlungsempfehlungen für Multiplikator*innen sichergestellt. Zudem werden die Materialien sowie Handlungsempfehlungen als OER aufbereitet und der Öffentlichkeit über die Projektwebsite zur Verfügung gestellt, sodass diese nachhaltig für politische Medienbildungsangebote in der Bildungspraxis adaptiert und eingesetzt werden können.